Die kürzlich abgehaltene Großübung der Freiwilligen Feuerwehren im Gemeindegebiet von Gauting war ein voller Erfolg und verdeutlichte die hohe Einsatzbereitschaft und Zusammenarbeit der beteiligten Wehren. Im Fokus stand ein realistisches Übungsszenario, das auf einer ausgelösten Brandmeldeanlage in der Paul-Hey-Mittelschule basierte. Das sich die Einsatzlage innerhalb von kürzester Zeit zu einer komplexen Einsatzsituation mit mehreren parallellaufenden Notfällen entwickelte, war zu Beginn jedoch nicht zu erwarten.
Als erster war Einsatzleiter Roman Kernbach, stellvertretender Kommandant der Feuerwehr Gauting, mit dem Führungsfahrzeug vor Ort und stellte nach einer ersten Erkundung fest, dass es sich bei der ausgelösten Brandmeldeanlage um eine tatsächliche Rauchentwicklung handelte. Ein Atemschutztrupp durchsuchte daraufhin das Schulgebäude nach Personen, während parallel weitere Kräfte der Ortsfeuerwehren aus dem Bereitstellungsraum heran gezogen wurde.
Zusätzlicher Alarm in benachbartem Gymnasium
Während erste Personen aus der Mittelschule gerettet und die Brandbekämpfung eingeleitet wurde, meldete die Übungsleitstelle eine weiteren Einsatz: Auch im nahegelegenen Gymnasium hatte die Brandmeldeanlage ausgelöst. Dank der bereits vor Ort befindlichen Kräfte konnte die Feuerwehr Stockdorf die Abschnittsleitung des Einsatzes im Gymnasium unmittelbar übernehmen.
Aufgrund zwei parallel laufender Einsatzstellen entschied sich der Einsatzleiter eine Einsatzleitung mit einem Mehrzweckfahrzeug der Feuerwehr Gauting zu errichten, die für die Koordination der Einsatzstellen zuständig war. In beiden Gebäuden mussten nun Brände bekämpft und Personen aus dem Rauch gerettet werden. Zusätzlich simulierte die Übung auch einen Unfall unter den Einsatzkräften: Zwei Feuerwehrleute stürzten bei der Erkundung ab und mussten gerettet werden. Die Übungssituation wurde durch die Übungsleitstelle intensiviert, um die realistische Belastung eines komplexen Einsatzes abzubilden. Diese Herausforderungen ermöglichen den Einsatzkräften, den Ernstfall praxisnah zu trainieren und weitere Fähigkeiten zu schulen. Auch ein simulierter Auffahrunfall mit drei eingeschlossenen Personen wurde im weiteren Verlauf in die Übung integriert. Hier übernahmen die im Bereitstellungsraum noch verfügbaren Einsatzkräfte.
Koordination und Zusammenarbeit als Schlüssel zum Einsatzerfolg
Dank der mobilen Einsatzleitung und der engen Abstimmung aller Einheitsführer konnten alle Szenarien erfolgreich koordiniert und abgearbeitet werden. Dabei war vor allem die Kommunikation mit der Übungsleitstelle von Relevanz. Besonders erwähnenswert war dabei, dass die Zusammenarbeit und der damit verbundene reibungslose Ablauf zwischen den Wehren Gauting, Stockdorf, Unterbrunn und Buchendorf die Effektivität der guten Ausbildung widerspiegelte.
Nach Abschluss der Übung zog der Übungsleiter Alexander Jung, Kommandant der Freiwilligen Feuerwehr Gauting, eine positive Bilanz: „Mit insgesamt 90 Feuerwehrkräften aus dem gesamten Gemeindegebiet konnten die komplexen Szenarien in kurzer Zeit bewältigt werden. Die Übung zeigt, wie wichtig solche Trainings sind, um im Ernstfall professionell und effizient zusammenzuarbeiten.“
Solche realitätsnahen Übungen sind ein unverzichtbarer Bestandteil der Ausbildung der freiwilligen Feuerwehren, um im Ernstfall optimal vorbereitet zu sein und die Sicherheit der Bevölkerung zu gewährleisten. Die Feuerwehren der Gemeinde Gauting werden auch in Zukunft auf umfassende, praxisorientierte Übungen setzen, um ihre Einsatzbereitschaft weiter zu stärken.